Sonntag, 09.04.
Zum Frühstück fahre ich in ein
kleines Restaurant in der Nähe des Mississippi. Als ich danach wieder in
Richtung Stadt fahre kreuze ich die Mulberry, ich parke den Wagen und
mache mich zu fuß auf den Weg. Nach einigen Metern stehe ich vor dem
Lorraine Motel.
Hier im Lorraine Motel wurde am 04. April 1968 Dr. Martin Luther King
erschossen. Bei einer Rede auf dem Balkon wurde er von James E. Ray
getötet.
Sonntagmorgen die Stadt ist noch ruhig und so kann ich mit dem Auto eine
kleine Stadtrundfahrt unternehmen. Auf der 40 überquere ich den
Mississippi und befinde mich in Arkansas, von hier aus hat man einen guten
Blick auf Memphis. Zurück nach Memphis und noch eine kleine Pause am Fluss
bevor die Reise weiter geht.
Über die 78 geht es in Richtung Südost auf
Tupelo zu, Tupelo ist der
Geburtsort von Elvis
Presley.
Da ich nie ein Elvisfan war und bin, hatte ich schon Graceland auf meiner
Reise ausgelassen. Hier in Tupelo wollte ich mir aber doch sein
Geburtshaus ansehen. Das Wetter war herrlich, fast schon zu heiß und das
Haus lag in einer ganz netten Gegend. Viel gab es nicht zu sehen und alle
Informationen hörten mit dem Jahr auf, wo die Familie von Tupelo nach
Memphis gezogen ist, 1948.
In Tupelo gehe ich wieder auf den Natchez Trace Parkway und fahre weiter
nach Süden, das Tagesziel soll für heute Jackson sein. Wieder genieße ich
diese Straße in der Nachmittagssonne, obwohl sie keine großartigen Kurven
aufweist, würde ich hier gerne einmal mit dem Motorrad lang fahren. Je
weiter ich nach Süden komme, je mehr breitet sich in der Landschaft der
Frühling aus. Auffallend sind die großen Bäume die in Mitten der großen
Wiesen stehen. Sie sind nicht hoch, haben aber riesige Kronen. Bevor die
Sonne untergeht sehe ich die ersten Swamps. Kurz hinter dem Ross Barnett
Reservoir gelange ich dann nach
Jackson.
Ich werde hier nur übernachten und am nächsten Tag die reise fortsetzen.
Beim Abendessen scheitere ich am Südstaatenslang, bekomme aber doch mein
Essen.
Sonntag, 10.04.
Sonnenschein am Morgen und ich
beschließe noch kurz nach Downtown hinein zufahren. Ich schaue mir das
Capitol an und unternehme noch eine Runde durch die angrenzenden Straßen.
Erst die 20, dann der NTP und schließlich die 29, ich bin in
Vicksburg.
Die Stadt Vicksburg macht auf mich wieder einen sehr gepflegten Eindruck.
In die Geschichte eingegangen ist die Stadt durch die
Schlacht von
Vicksburg 1863. Hier in Vicksburg gibt es den National Military Park.
Für $7,-- kaufe ich mir eine Eintrittskarte und befahre den 16 Meilen
Parkway. Dieser Weg führt über das ehemalige Schlachtfeld von Vicksburg,
vorbei an 1200 Denkmälern, Statuen und Mahnmalen. In Mitten des Parks gibt
es dann noch die USS Cairo zusehen, die 1862 im Fluss versenkt wurde.
Ich verlasse den Park, sehe mir noch die Stadt an und fahre dann wieder
auf den Natchez Trace Parkway weiter nach
Natchez. Natchez wird als eine der
schönsten Städte der Südstaaten bezeichnet und ist bekannt durch seine
Antebellumvillen und dem ehemals verruchten Uferviertel "Natchez under the
Hill", weltberühmte Kulisse für den Film Huckleberry Finn.
Hier in Natchez endet auch der Natchez Trace Parkway
Mein erster Weg geht ins Infocenter und dann such ich mir eine Unterkunft.
Bei herrlicher Nachmittagssonne schaue ich mir einige der Antebellumvillen,
Natchez under the Hill und einen großen Friedhof an. Nach dem Abendessen
fahre ich noch einmal zum Mississippi und lasse den Tag ausklingen.
Montag, 11.04.
Ich verlasse Natchez über die 61
und fahre nach Baton Rouge. Baton Rouge
ist französisch und bedeutet soviel wie Roter Stock und ist die Hauptstadt
von Louisiana. Ich habe meinen nächsten Bundesstaat erreicht,
Louisiana. Die Bedeutung des Namen werde ich erst später in Avery
Island erfahren.
Auf meiner Tour komme ich am Hafen und an der USS Kid vorbei. Als ich mich
weiter umschaue sehe ich eine alte Bekannte im Hafen liegt die
Finnjet. Mit dieser Fähre bin
ich viele male zwischen Deutschland und Finnland hin und her gefahren,
auch einige unvergessene Eisfahrten waren darunter. Nun liegt die Finnjet
in Baton Rouge als Unterkunft für ca. 700 Studenten.
Ich verlasse Baton Rouge über die 10 in Richtung Lafayette. Die 10 führt
hier über lange Brücken über ein Sumpfgebiet hinweg. Kurze Pause in
Lafayette und weiter in Richtung Süden nach Avery Island. Die Temperaturen
steigen immer mehr und der Golf von Mexico ist nicht mehr weit.
Hier in Avery
Island ist Tabasco beheimatet. 1,--$ Eintritt und ich stehe auf dem
Parkplatz von Tabasco. Im
Infocenter ist gerade eine Besichtigungstour gestartet mit zwei Personen.
Ich folge der kleinen Gruppe und werde dann wieder zurück geschickt. Die
zwei waren Kunden von Tabasco und bekamen eine besondere Führung. Da sonst
niemand anwesend war, setzt man mich in einen Raum und ich sehe mir einen
Film über die Tabascoherstellung an. Danach kann ich mir noch die
Abfüllung ansehen und das war es. Das beste kam aber noch im Shop gab es
Softeis mit Tabasco, man konnte es kostenlos probieren oder für einen
Dollar kaufen. Erst habe ich kostenlos probiert, dann habe ich eine
Portion gekauft und diese auf der Veranda im Schaukelstuhl genossen.
Danach habe ich Chili con Carne gegessen und noch einige
Tabascoprodukte probiert. Mein Magen hat es ausgehalten.
Baton Rouge das ist ein kleiner Stock, der im vorderen Teil rot ist. Die
Pfefferpflücker hatten so einen Stock und verglichen die Farbe am Stock
mit der Farbe der Schoten. Nur wenn die Farbe über einstimmte wurde
gepflückt.
Es geht weiter mein neues
Ziel heißt Houma.
Eigentlich wollte ich in Houma übernachten, aber irgendwie finde ich
keinen Gefallen an diesen Ort. Es ist immer noch heiß und die Sonne
scheint und so beschließe ich weiter nach
New Orleans zu
fahren. Leider war dies eine falsche Entscheidung.
Ich erreiche New Orleans
über die 10 und fahre am Superdome vorbei. Von hier oben fallen zuerst die
vielen blauen Planen auf, die als Dachersatz dienen. Nachdem ich die 10
verlasse sehe ich erst das ganze Ausmaß der Zerstörung die
Katarina am
29.August 2005 hinterlassen hat. Viele Häuser sind zerstört und unter
den Hochstraßen stehen hunderte zerstörte Autos. Ich komme durch
Stadtteile, wo Supermärkte, Tankstellen, Fastfoodlokale usw.
zusammengebrochen sind. Viele Häuser sind verlassen, auf den Parkplätzen
der ehemaligen Supermärkte leben Menschen in Zelten, in Vorgärten stehen
Wohnwagen als Wohnersatz. Ich habe einen beinahe Zusammenstoß auf einer
Kreuzung, da bemerke ich das es keine Ampeln mehr gibt. Alles sieht
schrecklich aus und macht eine schlechte Stimmung. Aber jetzt kommt mein
eigentliches Problem, meine ausgesuchten Motels gibt es nicht mehr. Also
fahre ich umher um ein Nichtzerstörtes und freies Motel zu finden.
Irgendwann finde ich dann ein renoviertes
La Quinta für 129,-- + Tax.
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