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Südstaaten 2006 Teil 04

 

Sonntag, 09.04.
Zum Frühstück fahre ich in ein kleines Restaurant in der Nähe des Mississippi. Als ich danach wieder in Richtung Stadt fahre kreuze ich die Mulberry, ich parke den Wagen und mache mich zu fuß auf den Weg. Nach einigen Metern stehe ich vor dem Lorraine Motel. Hier im Lorraine Motel wurde am 04. April 1968 Dr. Martin Luther King erschossen. Bei einer Rede auf dem Balkon wurde er von James E. Ray getötet.

 


Sonntagmorgen die Stadt ist noch ruhig und so kann ich mit dem Auto eine kleine Stadtrundfahrt unternehmen. Auf der 40 überquere ich den Mississippi und befinde mich in Arkansas, von hier aus hat man einen guten Blick auf Memphis. Zurück nach Memphis und noch eine kleine Pause am Fluss bevor die Reise weiter geht.

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die 78 geht es in Richtung Südost auf Tupelo zu, Tupelo ist der Geburtsort von Elvis Presley.
Da ich nie ein Elvisfan war und bin, hatte ich schon Graceland auf meiner Reise ausgelassen. Hier in Tupelo wollte ich mir aber doch sein Geburtshaus ansehen. Das Wetter war herrlich, fast schon zu heiß und das Haus lag in einer ganz netten Gegend. Viel gab es nicht zu sehen und alle Informationen hörten mit dem Jahr auf, wo die Familie von Tupelo nach Memphis gezogen ist, 1948.
In Tupelo gehe ich wieder auf den Natchez Trace Parkway und fahre weiter nach Süden, das Tagesziel soll für heute Jackson sein. Wieder genieße ich diese Straße in der Nachmittagssonne, obwohl sie keine großartigen Kurven aufweist, würde ich hier gerne einmal mit dem Motorrad lang fahren. Je weiter ich nach Süden komme, je mehr breitet sich in der Landschaft der Frühling aus. Auffallend sind die großen Bäume die in Mitten der großen Wiesen stehen. Sie sind nicht hoch, haben aber riesige Kronen. Bevor die Sonne untergeht sehe ich die ersten Swamps. Kurz hinter dem Ross Barnett Reservoir gelange ich dann nach Jackson. Ich werde hier nur übernachten und am nächsten Tag die reise fortsetzen. Beim Abendessen scheitere ich am Südstaatenslang, bekomme aber doch mein Essen.
 

Sonntag, 10.04.
Sonnenschein am Morgen und ich beschließe noch kurz nach Downtown hinein zufahren. Ich schaue mir das Capitol an und unternehme noch eine Runde durch die angrenzenden Straßen.

Erst die 20, dann der NTP und schließlich die 29, ich bin in Vicksburg.
Die Stadt Vicksburg macht auf mich wieder einen sehr gepflegten Eindruck. In die Geschichte eingegangen ist die Stadt durch die Schlacht von Vicksburg 1863. Hier in Vicksburg gibt es den National Military Park. Für $7,-- kaufe ich mir eine Eintrittskarte und befahre den 16 Meilen Parkway. Dieser Weg führt über das ehemalige Schlachtfeld von Vicksburg, vorbei an 1200 Denkmälern, Statuen und Mahnmalen. In Mitten des Parks gibt es dann noch die USS Cairo zusehen, die 1862 im Fluss versenkt wurde.


Ich verlasse den Park, sehe mir noch die Stadt an und fahre dann wieder auf den Natchez Trace Parkway weiter nach Natchez. Natchez wird als eine der schönsten Städte der Südstaaten bezeichnet und ist bekannt durch seine Antebellumvillen und dem ehemals verruchten Uferviertel "Natchez under the Hill", weltberühmte Kulisse für den Film Huckleberry Finn.
Hier in Natchez endet auch der Natchez Trace Parkway
Mein erster Weg geht ins Infocenter und dann such ich mir eine Unterkunft. Bei herrlicher Nachmittagssonne schaue ich mir einige der Antebellumvillen, Natchez under the Hill und einen großen Friedhof an. Nach dem Abendessen fahre ich noch einmal zum Mississippi und lasse den Tag ausklingen.

 

Montag, 11.04.
Ich verlasse Natchez über die 61 und fahre nach Baton Rouge. Baton Rouge ist französisch und bedeutet soviel wie Roter Stock und ist die Hauptstadt von Louisiana. Ich habe meinen nächsten Bundesstaat erreicht, Louisiana. Die Bedeutung des Namen werde ich erst später in Avery Island erfahren.
Auf meiner Tour komme ich am Hafen und an der USS Kid vorbei. Als ich mich weiter umschaue sehe ich eine alte Bekannte im Hafen liegt die Finnjet. Mit dieser Fähre bin ich viele male zwischen Deutschland und Finnland hin und her gefahren, auch einige unvergessene Eisfahrten waren darunter. Nun liegt die Finnjet in Baton Rouge als Unterkunft für ca. 700 Studenten.
Ich verlasse Baton Rouge über die 10 in Richtung Lafayette. Die 10 führt hier über lange Brücken über ein Sumpfgebiet hinweg. Kurze Pause in Lafayette und weiter in Richtung Süden nach Avery Island. Die Temperaturen steigen immer mehr und der Golf von Mexico ist nicht mehr weit.
Hier in Avery Island ist Tabasco beheimatet. 1,--$ Eintritt und ich stehe auf dem Parkplatz von Tabasco. Im Infocenter ist gerade eine Besichtigungstour gestartet mit zwei Personen. Ich folge der kleinen Gruppe und werde dann wieder zurück geschickt. Die zwei waren Kunden von Tabasco und bekamen eine besondere Führung. Da sonst niemand anwesend war, setzt man mich in einen Raum und ich sehe mir einen Film über die Tabascoherstellung an. Danach kann ich mir noch die Abfüllung ansehen und das war es. Das beste kam aber noch im Shop gab es Softeis mit Tabasco, man konnte es kostenlos probieren oder für einen Dollar kaufen. Erst habe ich kostenlos probiert, dann habe ich eine Portion gekauft und diese  auf der Veranda im Schaukelstuhl genossen. Danach habe ich Chili con Carne  gegessen und noch einige Tabascoprodukte probiert. Mein Magen hat es ausgehalten.
Baton Rouge das ist ein kleiner Stock, der im vorderen Teil rot ist. Die Pfefferpflücker hatten so einen Stock und verglichen die Farbe am Stock mit der Farbe der Schoten. Nur wenn die Farbe über einstimmte wurde gepflückt.
 

Es geht weiter mein neues Ziel heißt Houma. Eigentlich wollte ich in Houma übernachten, aber irgendwie finde ich keinen Gefallen an diesen Ort. Es ist immer noch heiß und die Sonne scheint und so beschließe ich weiter nach New Orleans zu fahren. Leider war dies eine falsche Entscheidung.

Ich erreiche New Orleans über die 10 und fahre am Superdome vorbei. Von hier oben fallen zuerst die vielen blauen Planen auf, die als Dachersatz dienen. Nachdem ich die 10 verlasse sehe ich erst das ganze Ausmaß der Zerstörung die Katarina am 29.August 2005 hinterlassen hat. Viele Häuser sind zerstört und unter den Hochstraßen stehen hunderte zerstörte Autos. Ich komme durch Stadtteile, wo Supermärkte, Tankstellen, Fastfoodlokale usw. zusammengebrochen sind. Viele Häuser sind verlassen, auf den Parkplätzen der ehemaligen Supermärkte leben Menschen in Zelten, in Vorgärten stehen Wohnwagen als Wohnersatz. Ich habe einen beinahe Zusammenstoß auf einer Kreuzung, da bemerke ich das es keine Ampeln mehr gibt. Alles sieht schrecklich aus und macht eine schlechte Stimmung. Aber jetzt kommt mein eigentliches Problem, meine ausgesuchten Motels gibt es nicht mehr. Also fahre ich umher um ein Nichtzerstörtes und freies Motel zu finden. Irgendwann finde ich dann ein renoviertes La Quinta für 129,-- + Tax.

 

 

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