Freitag, 14.09.
Hier im Hotel gibt es ein sehr gutes Frühstück und so genießen wir
den Morgen. Die heißen Tage sind wohl vorbei, denn heute zeigt das
Thermometer nur noch 13°C. In einer Seitenstrasse, in der Nähe vom
Bahnhof parken wir und gehen zum Zug. Pünktlich um 09:00 startet der
Zug in
Richtung Silverton und die Fahrt wird knappe 4 Stunden
dauern. Die erste Stunde geht es durch Durango und das angrenzende
Tal, erst jetzt wird die Landschaft richtig interessant.
Der Zug fährt permanent bergan, von 1980 Meter geht es auf 2800
Meter. An drei Stationen muss die Lokomotive Wasser aufnehmen um ihre Fahrt
fortsetzen zu können. Die Dampflok bläst jede Menge Russ in die Luft
und am Abend sehen wir es an uns beim Waschen. In der Nähe von uns sitzen
drei US-Bürger, ein Mann und zwei Frauen. Von nichts kommt nichts.
Wenn wir unser Obst essen und unser Wasser trinken, kommt aus ihrer
Kühltasche nur süßes Zeug, Snicker, Kekse, Säfte, ….. Das Ergebnis
ist, dass sie mit ihren breiten Hintern nicht auf den Dreier Sitz passen.
Wir erreichen Silverton und bummeln durch die Stadt und sehen uns die alten Häuser
an, darunter auch ein altes Bordel. In einem Cafe gönnen wir uns Eis und Kaffee. Silverton lebt vom
Zug, wenn die beiden Züge die täglich hier ankommen, die Stadt
wieder verlassen haben, kehrt Ruhe ein. Mit dem Bus geht es für uns zurück nach Durango. Ich habe die Strecke schon einmal in beiden Richtungen mit
der Bahn gefahren und meine, dass eine Tour mit dem Zug reicht. Wenn
man es planen kann sollte man bei einer solchen Oneway Tour sehen,
dass man Sitzplätze auf der rechten Seite in Fahrtrichtung bekommt.
Der Busfahrer gibt noch einmal jede Menge Informationen von der
Gegend und nach knapp 90 Minuten sind wir in Durango. Im alten Teil
der Stadt unternehmen wir eine Shopping Tour. Am Abend sehen wir uns
das Strater Hotel an und im Saloon essen wir zu Abend. Die Stimmung hier
ist gut. Ein alter Klavierspieler spielt für die Gäste und die
Serviererinnen sind gekleidet wie in den alten Western, in den
Strumpfbändern stecken die Dollarnoten. Meinen Tipp muss ich
allerdings auf den Tisch legen.
Samstag, 15.09.
Noch einmal gönnen wir uns das gute Hotelfrühstück und verlassen dann Durango. Über den Hwy 550 fahren gen Norden bis Silverton. Unterwegs
sehen wir zum Teil die Bahnstrecke auf der wir gestern unterwegs
waren. Die Berge um uns herum sind zwischen 11.000 und 14.100 feet
hoch, immer wieder gibt es Hinweise auf Skigebiete. Von Silverton
bis Ouray nennt sich die Straße auch der Millionen Dollar Highway.
Die Straße führt durch Gebiete hindurch, wo man links und rechts
noch die Minenaktivitäten der vergangenen Jahre sehen kann. Wir
erreichen Ouray, Switzerland of America nennt sich die Stadt, die
sich nach dem Indianer Chief Ouray nennt. Es gibt ein Motel
Matterhorn und ein Motel Wiesbaden, passt ja, oder? Wir laufen die
Mainstreet hinauf und hinab und auch hier gibt es ein altes sehr
schönes Hotel, das Beaumont, ähnlich dem Strater in Durango.
Die
Landschaft ändert sich rasant als wir auf Montrose zu fahren. In
Montrose fahren wir zum Black Canyon of the Gunnison, einem
kleineren NP. Der Black Canyon ist eine tiefe Schlucht, durch die
der Gunnison River fließt. Er ist so schmal, dass nur sehr wenig
Sonnenlicht bis auf den Grund fällt, was die Wände schwarz
erscheinen lässt. Die nahezu senkrecht 2000 Fuß zum Gunnison River
abfallenden Canyonwände eröffnen atemberaubende Ausblicke und so fahren
wir den Trail entlang und schauen uns an einigen Stellen die Tiefe
des Canyons an.
Nach dem wir den Park verlassen haben, müssen wir
uns entscheiden, ob wir hier bleiben oder bis nach Grand Jct, weiter
fahren. Hier in Montrose kenne ich ein gutes Motel und ein gutes
Steakhaus. Wir fahren weiter, leider war diese Entscheidung falsch.
Die Fahrt nach Grand Jct. bietet noch einmal einen herrlichen
Sonnenuntergang. Grand Jct. ist eine Durchgangsstadt. Weil
es Weinfeste und andere Veranstaltungen in der Gegend gibt, müssen
wir nach einem Motel suchen, im Motel 8 kommen wir schließlich unter. Auch die
Restaurants sind voll und so gehen wir im Pizza Hat essen. Warum
sind wir nicht in Montrose geblieben.
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