[Zurück] [Home] [Weiter]  
 

 
 

Montag, 10.09.

Heute ist der Tag auf den wir so gehofft hatten, wir gehen zur Wave. Warum wird die Wave eigentlich so eingestuft? Ist es die begrenzte Personenzahl die jeden Tag dort hin darf, ist es das Geheimnis um die Koordinaten oder haben die Europäer es einfach so hochgeschaukelt? Angeblich interessieren sich die US-Wanderer nicht so sehr für die Wave, wie uns die Rangering mitteilte. Heute am Abend und nach der Reise sind wir schlauer. Um 05:30 stehen wir in Page auf und frühstücken kurz. Utah-Time ist es jetzt 06:30. Wir fahren über den Hwy 89 in Richtung Kanab und verfehlen den Abzweig zum Startpunkt. Als wir drehen und den Weg zurück fahren sieht man den Abzweig deutlicher. Bis zum Parkplatz sind es ca. 8,5 Meilen über eine Gravelroad mit einer Wash, die voll Wasser steht, für den Trailblazer kein Problem.
Bei Erreichen des Parkplatzes hat sich der Himmel zugezogen und in der Ferne grollt ein Gewitter, mit uns stehen noch zwei andere Autos hier. Einerseits ist es ganz gut so, wir müssen nicht durch die Hitze laufen, anderseits brauchen wir das Sonnenlicht für die Farben. Gemischte Gefühle, jetzt haben wir die Permits und dann … Wir lassen uns Zeit mit den Vorbereitungen und starten um 08:30. Das erste Stück des Weges ist noch einfach zu laufen, dann benötigen wir die Hinweisblätter aus der Rangerstation. Am Abend vorher, haben wir uns die Karten und Hinweise genau angesehen und ich habe die genannten Koordinaten auf das GPS übertragen, in Summe waren es 7 Punkte vom Start bis zum Ziel. Wir erreichten einen Punkt wo wir uns genauer orientieren mussten und hier machten wir einen entscheidenden Fehler. Wir versuchten uns an den optischen Punkten der Karten zu orientieren und als wir unsicher wurden entdeckten wir Widererwarten Fußspuren im Sand. Nun versuchten wir diese Fußspuren den Karten zuzuordnen. Das war falsch, wir hätten uns nur nach den Karten richten sollen. Irgendwann waren wir total falsch. Ich nahm jetzt das GPS zur Hilfe und suchte den ersten Punkt der vor uns lag. Diesen Punkt liefen wir an, was zum teil etwas schwierig war, denn das GPS zeigte den direkten Weg zum Punkt und der war nicht der einfachere. Jetzt sind wir nur noch nach GPS gelaufen und erreichten nach 2,5 Stunden die Wave. Inzwischen waren die Wolken verschwunden und wir hatten wieder ideales Wanderwetter. Ein Paar, die wir von gestern kannten, verließ die Wave und so hatten wir sie für uns allein. Wir stellten die Rucksäcke in den Schatten und waren begeistert. Man kann die Wave nicht beschreiben und auch nicht fotografieren, man muss sie gesehen haben. Diese Farben und Formen, die je nach Licht anders aussehen. Nie zuvor haben wir so etwas gesehen und das auf engstem Raum. 2,5 Stunden sind wir zwischen den „Wellen“ umher gelaufen und haben fotografiert oder nur gesessen und geschaut. Irgendwann tauchten dann vier andere Personen auf und wir machten uns auf den Weg zur Second-Wave. Leider kamen jetzt wieder Wolken auf und das fehlende Sonnenlicht war für uns das Startzeichen für den Rückweg. Von der Second-Wave gingen wir zurück zur Wave und dort trafen wir ein Paar, das wir auch schon am Vortag in der Rangerstation gesehen hatten, Paula und Frank. Gemeinsam machten wir uns auf den Rückweg, diesmal nur nach GPS. Als wir die Felsen hinter uns lassen geht ein heftiger, kurzer Regenschauer nieder, der aber mit Erreichen des Parkplatzes wieder vorüber ist. Paula und Frank hatten ihr Auto, einen Pkw, vor der Wash stehen lassen müssen, das Wasser war zu tief und so nehmen wir die beiden bis zu ihrem Auto mit. Diesmal steht die Wash noch tiefer voll Wasser, wie schnell so etwas geht. Fazit zur Wave, es hat sich gelohnt, trotz aller Mühen. Die Wave ist wirklich einmalig schön und wir würden sie bestimmt noch einmal erwandern. Wir verabschieden uns von den beiden und fahren zurück nach Page.

 



In Page machen wir noch einen Abstecher und laufen zum Horseshoe-Bend. Es ist ein kurzer und sandiger Weg, bis wir an der Kante stehen und in die Tiefe schauen. Der Colorado macht hier eine wunderschöne Kurve. Leider steht die Sonne falsch und es ist so ideal zum Fotografieren. Das reicht für heute, genug Natur. Der Rückweg zum Auto dauert doppelt so lang wie der Hinweg, es geht bergan und es ist sehr sandig. Wir fahren direkt ins Staek-House vom ersten Abend und lassen den wunderbaren und erlebnisreichen Tag ausklingen.

Dienstag, 11.09.

Heute ist 9/11, einige US-Flaggen hängen auf Halbmast.
Wir verlassen Page und weil die Sonne gut steht gehen wir noch einmal zum Horseshoe-Bend und machen Fotos.
 



Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Mexican Hat über Kayenta. Ich fahre mit ca. 63 Meilen bei erlaubten 65, hinter erscheint eine Gruppe von drei Fahrzeugen, die uns folgen. Es sind auch Touristen, die ich schon in Page gesehen hatte. Dann setzten die drei zum Überholen an und plötzlich steht ein Police-Fahrzeug am Straßenrand. Er dreht und folgt uns. Einige Zeit ist er hinter mir und ich beobachte was er vorhat. Dann setzt er zum Überholen an und fährt bis zum ersten Auto, hinter dem er sich einordnet und dann gehen alle Lichter an. Den ersten der mich überholt hat, hat er sich geschnappt. Also aufpassen, die Burschen stehen überall. In Kayenta machen wir eine Kaffee/Eis-Pause und fahren weiter nach Mexican Hat. Leider ist im San Juan Inn kein Zimmer frei (hier habe ich bereits zweimal übernachtet, als ich mit dem Motorrad unterwegs war) und so gehen wir ins Hat Rock Inn. Der Zimmerpreis ist der höchste der Tour und das Zimmer ist ok. Nach einer kurzen Pause wollen wir uns den Sonnenuntergang im Monument Valley ansehen. Über Hwy 163 fahren wir wieder zurück und zahlen 2x $5,-- Eintritt. Das Monument Valley ist Indianergebiet und wird von ihnen vermarktet. Über den Trail fahren wir ins Tal hinab und machen einige Fotos im untergehenden Sonnenlicht. Als wir die Three Sisters erreichen verdunkelt sich der Himmel und die Sonne verschwindet. Es fallen einige Regentropfen und dann kommt ein starker Sturm im Tal auf. Langsam setzten wir unsere Tour fort und müssen ab und an stoppen, weil man die Sandpiste nicht mehr sehen kann. Der Wind ist so stark, das man die Autotür nur mit Kraftaufwand öffnen kann. Ein regelrechter Sandsturm der die Luft rot färbt. Wir erreichen wieder den Parkplatz und schauen uns das Schauspiel von oben aus an. Wenn der Wind voll bläst, sind die Felstürme nicht mehr zu sehen.
 



Bleiben oder fahren, wir bleiben. Genau so plötzlich wie es begonnen hatte, hörte es wieder auf. Jetzt riss der Himmel auf und das Licht war unbeschreiblich. Zur Krönung erschien noch ein Regenbogen über dem Tal. Es war grandios, unbeschreiblich. Einige Leute schrieen oder klatschen. Gestern dachte man noch in der Wave, das eine Steigerung nicht möglich wäre und dann dieses Naturschauspiel. Wir bleiben bis die Sonne ganz untergegangen ist und verlassen das Monument Valley.
Im Restaurant vom San Juan Inn aßen wir zu Abend, ich bestellte mir einen sehr leckeren und mächtigen Navjo Taco. Indianisches frittiertes Brot mit Lammfleisch und mit in Streifen geschnittenem grünem Salat, gehackten Tomaten, geriebenem Käse und Salsa . Diese Tacos werden in verschiedenen Varianten überall im Südwesten gern gegessen. Die Lammfleischfüllung für dieses Rezept ist typisch für das Navajo-Gebiet, wo es viele Schafe gibt.

[Zurück] [Home] [Weiter]