Kanada 2005 Teil 6

[Zurück] [Home] [Weiter]

Samstag, 17.09.

Die Sonne ist verschwunden und dafür haben wir eine leichte Bewölkung. Um 10:00 verlassen wir Golden und steuern den Glacier NP an. Auf dem Roger Pass besuchen wir das Informations-Center des NP. In der Ausstellung können wir erahnen wie viel Schnee hier im Winter fällt, bei uns scheint inzwischen wieder die Sonne. Der Rogers Pass ist ein Gebirgspass in den kanadischen Rocky Mountains. Er befindet sich auf einer Höhe von 1330 Metern in den Selkirk Mountains von British Columbia. Über ihn führt der Trans-Canada Highway, während die transkontinentale Eisenbahnstrecke der Canadian Pacific Railway (CPR) den Pass im Connaught-Tunnel und im Mount-Macdonald-Tunnel unterquert. Der Pass ist eine Abkürzung in einer großen Flussbiegung des Columbia River zwischen Revelstoke im Westen und Golden im Osten. Er wurde am 29. Mai 1881 durch Albert Bowman Rogers entdeckt, einem Geometer im Dienst der CPR. Wir überqueren den Pass und es wird immer wärmer. Bevor wir Revelstoke erreichen besuchen wir noch zwei Highlights, den Spiraltunnel und die Takakkaw Falls. Am Spiraltunnel gehen wir zum Aussichtspunkt und hoffen, dass ein Zug den Tunnel durchfährt. Wir warten einige Zeit, aber es kommt kein Zug. Als die Eisenbahnlinie zum Kicking Horse Pass 1884 fertig gestellt war, gab es die beiden Spiraltunnel noch nicht. Jeder dieser Tunnel beinhaltet einen Bogen von 270 Grad. Die Steigung betrug vor Inbetriebnahme der Tunnel bis zu viereinhalb Prozent. Bergauf wurden mehrere Loks aneinander gekuppelt. Bergab klappte es mit dem Bremsen nicht immer, und es gab einige Unfälle. Also baute man einen 890 m langen Spiraltunnel in den Mount Ogden und einen 975 m langen Spiraltunnel in den Berg Cathedral Grags. Die Tunnel waren 1909 fertig gestellt. Die Steigung konnte dadurch auf 2,5% reduziert werden. Wir fahren weiter zum Takakkaw der abseits der Hauptroute liegt. Die Straße führt steil bergauf und ist führ Fahrzeuge mit Hänger gesperrt. Nach einigen Kilometern sehen wir warum. Bei Fahrzeugen länger 7m gilt das Switch-Back-Verfahren, zwei Kehren werden vorwärts und eine wird rückwärts gefahren. Die Straße ist hier so steil und schmal, das es nicht anders geht. Wir überwinden diesen Punkt und sind dann an den Takakkaw Falls. Ein kleiner Trail durch den Wals und wir stehen vor den Wasserfällen. 254 Meter fallen sie in die Tiefe und sind somit die zweithöchsten in Kanada. Wir schauen uns diese wunderbaren Fälle an (Takakkaw kommt aus der Indianersprache und heißt wunderbar) und fahren wieder zurück. Noch einmal geht es durch das Switchback, diesmal bergab und dann sind wir wieder auf unserer Hauptroute. Revelstoke ist ein Ort im Südosten des kanadischen Bundesstaates Britisch-Kolumbien. Revelstoke liegt 641 Kilometer östlich von Vancouver in den Rocky Mountains am Columbia River und hat 7.782 Einwohner (Stand 2003). Der Ort wurde in den 1880er Jahren gegründet, als die kanadisch-pazifische Eisenbahn gebaut wurde. Direkt nördlich des Ortes liegt der Mount Revelstoke National Park und der Revelstoke Dam, der den Columbia River zum ca. 120 km langen Lake Revelstoke aufstaut. Am Ortsrand stellen wir das Wohnmobil ab und spazieren durch den schönen und gemütlichen Ort. In einer Bäckerei kaufen wir frische Cinnamon Rolls und dazu gibt es frischen Kaffee. Wir beiden lieben Cinnamon Rolls. Am Shuswap Lake legen wir die nächste Pause ein, den Namen hat der See nach einem Indianerstamm erhalten. Er hat die Form eines H und ist bekannt für seine vielen Hausboote, schließlich hat dieser See mehr als 1.000 Küstenkilometer. Salmon Arm liegt am Kopf des südwestlichen Arms vom Shuswap Lake, hier werden wir die Nacht verbringen. Im Ort kaufen wir ein und suchen und danach einen CG. Pierres Point gefällt uns am besten und wir stellen das Wohnmobil direkt an den Strand. Wir haben jetzt ein ganz anderes Klima, es ist wie im Süden von Europa. Wir grillen und entzünden ein Feuer und bleiben bis die Sonne untergeht. Ein Nachbar, der sich von uns einen Korkenzieher ausleiht, sieht unseren mageren Holzbestand und schenkt uns noch etwas gehacktes Holz. So können wir am wärmenden Feuer sitzen und den aufgehenden Mond beobachten.
 


 

Sonntag, 18.09.

In Hafen von Salmon Arm gehen wir in Internet-Cafe, trinken richtig guten Cappuccino und senden einige Mails. In Richtung Süden fahren wir auf Kelowna zu. Die Gegend erinnert uns an die Toscana. Es ist hügelig und es gibt Obst, und Weinanbau. Ab Vernon folgen wir dem Okanagan Lake. In Peachland stellen wir das Wohnmobil an der Uferpromenade ab und machen ein kleines Picknick. Es ist sonnig, aber über den See weht ein frischer Wind. Bei der Weiterfahrt sehen wir einen kleinen CG am See. Es ist der Okanagan South CG. Wir suchen uns einen schönen Platz am Wasser und genießen das südliche Klima. Wenn ich über den See schaue erinnert es mich an Italien. Sogar am Abend ist es mit 20 grad C nochrecht mild.
 


 

Montag, 19.09.

Heute fahren wir nur eine kleines Stück. Unser erstes Ziel ist Penticton. Penticton liegt auch am Okanagan Lake und muss in den Sommermonaten ein richtiger Badeort sein. In einem kleinen Cafe essen wir fettige Apple Frites zu Kaffee. Die Stadt macht einen gemütlichen Eindruck und so bummeln wir durch die Straßen und schauen uns den Strand an. Anschließend wollen wir zu den Okanagan Falls. Wir befahren eine kleine Nebenstraße können aber unser Ziel nicht finden. Dafür werden wir aber mit einer wunderbaren Strecke entschädigt. Dann erreichen wir Osoyoos. Auf einer Halbinsel im Osoyoos Lake ist ein kleiner CG. Wir beziehen einen der letzten Stellplätze und schauen uns diese kleine Halbinsel an. Landschaft und Klima erinnern eher an den Südwesten der USA als an Kanada. Das Klima ist wüstenähnlich und selbst im September liegen die Temperaturen noch bei über 30 Grad. Abends kühlt es jedoch ab. Osoyoos liegt in einer Wüstentasche, die zur Mexikanischen Sonora Wüste gehört. Wir haben viel Zeit und so genießen wir wieder ausgiebig das Freiluftleben und beobachten eigenartige Laufvögel, die über den Campground laufen. Langsam kommen wir unserem Endziel Vancouver immer näher.


 


 

Dienstag, 20.09.

Heute wird es für Barbara ein besonderer Tag werden. Wir verlassen um 10:00 Osoyoos und fahren 8 km bis zur US-Grenze. An der Grenze kaufen wir etwas ein und dann fahre ich zur Grenzabfertigung. Barbara weiß bis heute noch nicht was das sollte. Wir werden ausgiebig kontrolliert, das Ganze dreimal. Auch wird unser Wohnmobil von innen geprüft, vor allem der Kühlschrank. Da man aber kein Fleisch findet können wir passieren. Leider müssen wir ein Visa kaufen, 12,--$/Person. Dann reisen wir in die USA ein. Barbara kann mich überzeugen, dass mein Loop ein riesiger Umweg ist und so fahre ich wieder zurück nach Kanada. Die Rückeinreise ist unproblematisch. Ein kanadischer Zöllner plaudert etwas mit uns und dann sind wir wieder auf unserer ursprünglichen Route. Auf der 3 geht es weiter nach Westen bis Hope. Vorher durchqueren wir aber noch den Manning PP und sind wieder im Hochgebirge. In Hope füllen wir unsere Vorräte auf und fahren anschließend über eine Nebenstraße bis Harrison Hot Spring. Die Stadt Harrison Hot Springs liegt am Südufer des Harrison Lake, am Lougheed Highway 7. Die Champion Sand Sculpture Classic hatte hier stattgefunden. Der internationale Wettbewerb mit Künstlern aus aller Welt verwandelt den Strand des Harrison Lakes in eine natürliche Kunstgalerie. Im Laufe der Veranstaltung entstehen unzählige erstaunliche Skulpturen aus Sand. 13 km außerhalb der Stadt finden wir am Deer Lake einen Campground. Es wird unser letzter Campground auf dieser Reise sein und es ist wunderbar. Der Deer Lake liegt im  Sasquatch PP. Es gibt nur wenige Besucher auf diesem CG und so finden wir einen Stellplatz mit Blick auf den Deer Lake. Diese Aussicht ist phantastisch.
 

[Zurück] [Home] [Weiter]