Samstag, 17.09.
Die Sonne ist verschwunden und dafür haben wir eine leichte Bewölkung. Um
10:00 verlassen wir Golden und steuern den
Glacier NP an. Auf dem Roger
Pass besuchen wir das Informations-Center des NP. In der Ausstellung können
wir erahnen wie viel Schnee hier im Winter fällt, bei uns scheint
inzwischen wieder die Sonne.
Der Rogers Pass ist ein Gebirgspass in den
kanadischen Rocky Mountains. Er befindet sich auf einer Höhe von 1330
Metern in den Selkirk Mountains von British Columbia. Über ihn führt der
Trans-Canada Highway, während die transkontinentale Eisenbahnstrecke der
Canadian Pacific Railway (CPR) den Pass im Connaught-Tunnel und im
Mount-Macdonald-Tunnel unterquert. Der Pass ist eine Abkürzung in einer
großen Flussbiegung des Columbia River zwischen Revelstoke im Westen und
Golden im Osten. Er wurde am 29. Mai 1881 durch Albert Bowman Rogers
entdeckt, einem Geometer im Dienst der CPR. Wir überqueren den Pass und es
wird immer wärmer. Bevor wir Revelstoke erreichen besuchen wir noch zwei
Highlights, den Spiraltunnel und die Takakkaw Falls.
Am Spiraltunnel gehen
wir zum Aussichtspunkt und hoffen, dass ein Zug den Tunnel durchfährt. Wir
warten einige Zeit, aber es kommt kein Zug. Als die Eisenbahnlinie zum Kicking Horse Pass 1884 fertig gestellt war, gab es die beiden
Spiraltunnel noch nicht. Jeder dieser Tunnel beinhaltet einen Bogen von
270 Grad. Die Steigung betrug vor Inbetriebnahme der Tunnel bis zu
viereinhalb Prozent. Bergauf wurden mehrere Loks aneinander gekuppelt.
Bergab klappte es mit dem Bremsen nicht immer, und es gab einige Unfälle.
Also baute man einen 890 m langen Spiraltunnel in den Mount Ogden und
einen 975 m langen Spiraltunnel in den Berg Cathedral Grags. Die Tunnel
waren 1909 fertig ges tellt. Die Steigung konnte dadurch auf 2,5% reduziert
werden. Wir fahren weiter zum
Takakkaw der abseits der Hauptroute liegt.
Die Straße führt steil bergauf und ist führ Fahrzeuge mit Hänger gesperrt.
Nach einigen Kilometern sehen wir warum. Bei Fahrzeugen länger 7m gilt das Switch-Back-Verfahren, zwei Kehren werden vorwärts und eine wird rückwärts
gefahren. Die Straße ist hier so steil und schmal, das es nicht anders
geht. Wir überwinden diesen Punkt und sind dann an den Takakkaw Falls. Ein
kleiner Trail durch den Wals und wir stehen vor den Wasserfällen. 254
Meter fallen sie in die Tiefe und sind somit die zweithöchsten in Kanada.
Wir schauen uns diese wunderbaren
Fälle an (Takakkaw kommt aus der
Indianersprache und heißt wunderbar) und fahren wieder zurück. Noch einmal
geht es durch das Switchback, diesmal bergab und dann sind wir wieder auf
unserer Hauptroute. Revelstoke ist ein Ort im
Südosten des kanadischen Bundesstaates Britisch-Kolumbien. Revelstoke
liegt 641 Kilometer östlich von Vancouver in den Rocky Mountains am
Columbia River und hat 7.782 Einwohner (Stand 2003).
Der Ort wurde in den 1880er Jahren gegründet, als die kanadisch-pazifische
Eisenbahn gebaut wurde. Direkt nördlich des Ortes liegt der Mount
Revelstoke National Park und der Revelstoke Dam, der den Columbia River
zum ca. 120 km langen Lake Revelstoke aufstaut. Am Ortsrand stellen wir
das Wohnmobil ab und spazieren durch den schönen und gemütlichen Ort. In
einer Bäckerei kaufen wir frische Cinnamon Rolls und dazu gibt es frischen
Kaffee. Wir beiden lieben Cinnamon Rolls. Am Shuswap Lake legen wir die
nächste Pause ein, den Namen hat der See nach einem Indianerstamm
erhalten. Er hat die Form eines H und ist bekannt für seine vielen
Hausboote, schließlich hat dieser See mehr als 1.000 Küstenkilometer.
Salmon Arm liegt am Kopf des südwestlichen Arms vom
Shuswap Lake, hier
werden wir die Nacht verbringen. Im Ort kaufen wir ein und suchen und
danach einen CG. Pierres Point gefällt uns am besten und wir stellen das
Wohnmobil direkt an den Strand. Wir haben jetzt ein ganz anderes Klima, es
ist wie im Süden von Europa. Wir grillen und entzünden ein Feuer und
bleiben bis die Sonne untergeht. Ein Nachbar, der sich von uns einen
Korkenzieher ausleiht, sieht unseren mageren Holzbestand und schenkt uns
noch etwas gehacktes Holz. So können wir am wärmenden Feuer sitzen und den
aufgehenden Mond beobachten.
Sonntag, 18.09.
In Hafen von Salmon Arm gehen wir in
Internet-Cafe, trinken richtig guten Cappuccino und senden einige Mails.
In Richtung Süden fahren wir auf Kelowna zu. Die Gegend erinnert uns an
die Toscana. Es ist hügelig und es gibt Obst, und Weinanbau. Ab Vernon
folgen wir dem Okanagan Lake. In Peachland stellen wir das Wohnmobil an
der Uferpromenade ab und machen ein kleines Picknick. Es ist sonnig, aber
über den See weht ein frischer Wind. Bei der Weiterfahrt sehen wir einen
kleinen CG am See. Es ist der Okanagan South CG. Wir suchen uns einen
schönen Platz am Wasser und genießen das südliche Klima. Wenn ich über den
See schaue erinnert es mich an Italien. Sogar am Abend ist es mit 20 grad
C nochrecht mild.
Montag, 19.09.
Heute fahren wir nur eine kleines Stück.
Unser erstes Ziel ist Penticton. Penticton liegt auch am Okanagan Lake und
muss in den Sommerm onaten ein richtiger Badeort sein. In einem kleinen
Cafe essen wir fettige Apple Frites zu Kaffee. Die Stadt macht einen
gemütlichen Eindruck und so bummeln wir durch die Straßen und schauen uns
den Strand an. Anschließend wollen wir zu den Okanagan Falls. Wir befahren
eine kleine Nebenstraße können aber unser Ziel nicht finden. Dafür werden
wir aber mit einer wunderbaren Strecke entschädigt. Dann erreichen wir
Osoyoos. Auf einer Halbinsel im Osoyoos Lake ist ein kleiner CG. Wir
beziehen einen der letzten Stellplätze und schauen uns diese kleine
Halbinsel an. Landschaft und Klima erinnern eher an den Südwesten der USA
als an Kanada. Das Klima ist wüstenähnlich und selbst im September liegen
die Temperaturen noch bei über 30 Grad. Abends kühlt es jedoch ab. Osoyoos
liegt in einer Wüstentasche, die zur Mexikanischen Sonora Wüste gehört.
Wir haben viel Zeit und so genießen wir wieder ausgiebig das Freiluftleben
und beobachten eigenartige Laufvögel, die über den Campground laufen.
Langsam kommen wir unserem Endziel Vancouver immer näher.
Dienstag, 20.09.
Heute wird es für Barbara ein besonderer
Tag werden. Wir verlassen um 10: 00 Osoyoos und fahren 8 km bis zur
US-Grenze. An der Grenze kaufen wir etwas ein und dann fahre ich zur
Grenzabfertigung. Barbara weiß bis heute noch nicht was das sollte. Wir
werden ausgiebig kontrolliert, das Ganze dreimal. Auch wird unser
Wohnmobil von innen geprüft, vor allem der Kühlschrank. Da man aber kein
Fleisch findet können wir passieren. Leider müssen wir ein Visa kaufen,
12,--$/Person. Dann reisen wir in die USA ein. Barbara kann mich
überzeugen, dass mein Loop ein riesiger Umweg ist und so fahre ich wieder
zurück nach Kanada. Die Rückeinreise ist unproblematisch. Ein kanadischer
Zöllner plaudert etwas mit uns und dann sind wir wieder auf unserer
ursprün glichen Route. Auf der 3 geht es weiter nach Westen bis Hope.
Vorher durchqueren wir aber noch den Manning PP und sind wieder im
Hochgebirge. In Hope füllen wir unsere Vorräte auf und fahren anschließend
über eine Nebenstraße bis Harrison Hot Spring. Die Stadt Harrison Hot
Springs liegt am Südufer des Harrison Lake, am Lougheed Highway 7. Die
Champion Sand Sculpture Classic hatte hier stattgefunden. Der
internationale Wettbewerb mit Künstlern aus aller Welt verwandelt den
Strand des Harrison Lakes in eine natürliche Kunstgalerie. Im Laufe der
Veranstaltung entstehen unzählige erstaunliche Skulpturen aus Sand. 13 km
außerhalb der Stadt finden wir am Deer Lake einen Campground. Es wird
unser letzter Campground auf dieser Reise sein und es ist wunderbar. Der
Deer Lake liegt im Sasquatch PP. Es gibt nur wenige Besucher auf
diesem CG und so finden wir einen Stellplatz mit Blick auf den Deer Lake.
Diese Aussicht ist phantastisch.
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