Venedig 2010
Im Stadtteil Cannaregio befindet sich
das jüdische Ghetto. Auch hier trifft man weniger Touristen an als
anderswo in der Stadt.
Ferner findet man, wenn man sich durch die Gassen treiben lässt, kleine
und auch preiswerte Restaurants.
Das Ghetto in Venedig ist eine Insel im Sestiere Cannaregio. Sie war
seit dem 16. Jahrhundert bis zu seiner Aufhebung
1796 unter Napoleon das abgeschlossene Wohngebiet für die jüdische
Bevölkerung in Venedig. Die Insel ist damit
Namensgeberin aller Ghettos dieser Epoche. In späteren Jahrhunderten
wird der Begriff auch auf andere Einrichtungen
übertragen.
Die Juden Venedigs wohnten bis zum Ende der Republik im Jahre 1797
unter beengten Verhältnissen getrennt von der
übrigen Bevölkerung, genossen aber damit gleichzeitig den Schutz
durch die Republik. Sie wurden zwar wie überall im
christlichen Europa hart besteuert, man gewährte ihnen aber in
Venedig auch Schutz vor der Inquisition, wenn sie aus
Spanien geflohen waren und den auch in der Lagunenstadt immer
wieder vorkommenden Repressalien. Übergriffe von
Christen gegen Juden wurden bestraft. Ebenso wurden die
verantwortlichen Beamten in den Städten der Terra ferma,
wie man die Staatsgebiete Venedigs auf dem sich anschließenden
italienischen Festland nannte, bestraft, die
Übergriffe gegen jüdische Einwohner duldeten und nicht von sich aus
sanktionierten. Venedigs Juden genossen vom
16. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts damit auch eine in
Europa einzigartige Rechtssicherheit. An Pogromen
gegen seine jüdische Bevölkerung hat sich die Serenissima und ihre
Bevölkerung nicht beteiligt.













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