27.05.
08:00 Ankunft in St Petersburg.
Ich war schon öfters in dieser Stadt, allerdings hieß sie da immer
Leningrad. Da wir uns keine Einzelvisa beschaffen wollten hatten wir
für die zwei Tage, Ausflüge über Aida gebucht. Am Vorabend lagen die
Tickets in der Kabine, mit der Angabe des Treffpunkts auf dem
Schiff.
Pünktlich waren wir am vereinbarten Treffpunkt. Hier gab es einige
Hinweise zum Ablauf und dann verließen wir das Schiff. Der russische
Zoll ging verhältnismäßig flott und mit einem Stempel im Pass
standen wir im Hafen vor unserem Bus. In jedem Bus waren eine
russische Reiseleiterin und ein Scout von Aida.
Leute bewegen und auch viele Leute, das können die Aida`s.
Unser Bus 15 machte sich auf die Tour und die russische
Reiseleiterin stellte sich vor (sie konnte so süß Kopfhörer sagen)
und verteilte Sender mit Kopfhörer, damit wir ihre Ausführungen
besser lauschen konnten.
Unser Ausflug begann mit einer 1,5 h Rundfahrt auf der Newa. Drei
Ausflugsboote lagen für uns bereit und so gingen wir an Bord. Als
das Boot ablegte hatten wir keine Funkverbindung mehr und unsere
Reiseleiterin war um Jahre gealtert. Wir hatten das falsche Boot
erwischt und waren in der Gruppe 13 gelandet. Wir outeten uns als
Irrläufer, bekamen neue Sender und über Handy wurden wir bei unserer
Gruppe 15 abgemeldet. Zum Glück hatten die später in ihrem Bus noch
Platz, vielleicht passiert so etwas ja öfters und es werden Plätze
im Bus frei gehalten.
Bei Sonnenschein ging es über die Newa an den
Hauptsehenswürdigkeiten vorbei. An diesem Wochenende hatte St
Petersburg Geburtstag, 308 Jahre und so hat sich die Stadt etwas
heraus geputzt, aber es waren auch einige Straßen gesperrt.
Nach der Rundfahrt bekamen wir etwas mehr als eine Stunde Zeit, in
Eigenregie die Stadt zu erkunden.
Am Newski-Prospekt tauschte ich in einer Bank 20,00€ in ca 790
Rubel, in der Hoffnung, dass es für die zwei Tage reichen würde. Ein
typisches russisches Café fanden wir nicht und so setzten wir uns in
Kaffeehaus aus Österreich. Zwei Cappuccino, ein Espresso und zwei
Kuchen und unsere 790 Rubel waren verbraucht. Kein Vergleich mit
Tallinn.
Nun geht es mit dem Bus weiter zum Katharinenpalast nach Puschkin.
Auf dem Ausflugsplan standen der Palast, die Kopie des
Bersteinzimmer und der Schlossgarten. Für 4,--€ kaufte ich eine
Fotoerlaubnis, ohne Blitz, für die Räume des Palastes. Das
Fotografieren im Bersteinzimmer war verboten.
Beginnendes Wochenende, Sonnenschein und Stadtgeburtstag
wahrscheinlich waren deswegen so viele Hochzeitspaare im Park
unterwegs zum Schiessen der Hochzeitsbilder.
In Petersburg wurden im vergangenen Jahr rund 44.000 Ehen
geschlossen und 25.000 geschieden. Als wichtiger Scheidungsgrund
wird die Zunahme von physischer und psychischer Gewalt und
Erniedrigung durch den Ehemann angeführt, die nicht nur immer öfter
zu Scheidungen, sondern auch zu Selbstmorden unter Frauen führt.
Aber daran wollen wir heute nicht denken.
Parkanlagen und Palast waren in einem sehr guten Zustand und in der
Reisegruppe gab es auch keinerlei Wartezeiten.
Von Puschkin aus ging es über St Petersburg wieder zurück zum Hafen,
der diesmal nicht so zentral lag. Auf dieser Rückfahrt lernten wir
auch ein Phänomen kennen welches vor Jahren noch ein Fremdwort für
die Bewohner von St Petersburg war, STAU.
Ich wunderte mich, dass sich die Dame
nicht umdreht. Als er dann meinte, Bilder nur für € verstand ich das
Getue.
Den Abend verbringen wir wieder an Bord und am nächsten Tag werden
wir immer noch St Petersburg sein.
Ach ja, die Weißen Nächte von St Petersburg.
Jedes Jahr erlebt St. Petersburg ein einzigartiges Phänomen. Es ist
ein Wunder der Natur, bekannt als die "Weißen Nächte" und ist in den
Sommermonaten zu sehen. St Petersburg liegt auf dem 60´ Breitengrad
wie der Südteil Alaskas und die Südspitze Grönlands. Während der
Dämmerung, füllt ein silbriges Glühen den Himmel; so der Name "Weiße
Nächte".
Dieses Schauspiel haben wir uns noch mit einem Drink in der Hand vom
Außendeck aus angesehen. Weit im Hintergrund über den Dächern des
Hafens, sahen wir dann noch das Feuerwerk der Geburtstagsfeier von
St Petersburg.
27.05.
Zweiter Tag in St Petersburg und es regnete, übrigens der einzige
Regentag. In unseren Pässen hatten wir ja die Stempel vom Vortag und
so sind wir schneller am Bus als gestern. Auch für den heutigen Tag
hatten wir einen Ausflug gebucht.
In der Ankündigung las es sich so
St. Petersburg zu Fuß
Stationen: ca. 1 h Busfahrt ins Stadtzentrum, vorbei an der
Isaakskathedrale zum Dekabristenplatz mit dem Denkmal „Eherner
Reiter“, ca. 45 min geführter Spaziergang zum Schlossplatz mit
Sehenswürdigkeiten wie Winterpalais, Generalstabsgebäude,
Admiralität und Alexandersäule; weiter zu Fuß über den Newskij
Prospekt mit zahlreichen Kirchen, Museen und Geschäften; ca. 45 min
Rückfahrt zum Schiff
Diesmal hatten wir eine sehr junge und schüchterne Reiseleiterin,
aber sehr nett. Also liefen wir ca. 3,5h durch den Regen und
erhielten über Sender die Info`s zur Tour. Mich überraschte, als ich
der Dame Fragen zur Isaakskathedrale stellte, die Aussage, dass sie
die Kathedrale noch nie von innen gesehen hatte. Bei meinen letzten
Besuchen hatte mich das Foucaultsches Pendel in der Kathedrale
fasziniert, angeblich das größte der Welt.
Es geht zurück zur Aidablu und als wir das Schiff erreichen, bricht
die Sonne heraus. Den Nachmittag verbringen wir im Liegestuhl an
Deck und den Rest des Tages mit den normalen Aktivitäten an Bord.
In der heutigen Nacht stellen wir die Uhren wieder eine Stunde
zurück.
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